Nachhaltigkeitsreport
Nachhaltigkeit kommunizieren

Im Jahre 2014 hatte das EU-Parlament beschlossen, dass Unternehmen zur Vorlage eines Nachhaltigkeitsberichtes verpflichtet werden. Die Berichterstattung über Nachhaltigkeit wurde dadurch nicht mehr ein freiwilliges Trendthema, sondern gehört zum festen Bestandteil der Unternehmenskommunikation. Fast drei Viertel aller Unternehmen weltweit erstellen bereits einen Nachhaltigkeitsbericht.
Inzwischen stellt sich nicht mehr die Frage, ob ein Unternehmen über Nachhaltigkeit berichten sollte. Die entscheidende Frage lautet: Was sollte es berichten, und wie setzt sie das lebendig und lesenswert um? Für den Inhalt empfiehlt der „Rat für Nachhaltige Entwicklung“ (RNE), ein Beratungsgremium mit Mandat der Bundesregierung, die Berichterstattung nach dem Standard der Global Reporting Initiative (GRI A+) oder des Dachverbands der europäischen Finanzanalysten (EFFAS Level III).
Ein Nachhaltigkeitsbericht nach GRI beinhaltet vier Themenbereiche: die Unternehmensvorstellung und Managementstrategie, die ökonomische Dimension, die soziale Dimension und die ökologische Dimension. Indikatoren wie Menschenrechte, Arbeitsbedingungen und Produktverantwortung können dazugehören, sind jedoch abhängig von der Art des Unternehmens, ob internationale Produktion, Dienstleistung, ein lokaler Verein oder eine Kommune. Mittlerweile helfen Beratungsagenturen die Berichtsdaten zu sammeln und aufzubereiten.
Exceltabelle mit Vorwort? Von der Pflicht zur Kür.
Eine Aufstellung der Daten reicht allerdings nicht aus, um der interessierten Öffentlichkeit das Nachhaltigkeitsengagement nahe zu bringen. Ein Report darf kein dröger, nüchterner Bericht mit Zahlengrab oder diverse Exceltabellen mit Vorwort sein. Wem nachhaltige Werte wichtig sind, sollte dies auch in der Wertigkeit der Publikation zeigen. Deshalb gehen Gestaltung und Inhalt zunehmend an externe Dienstleister, Grafikdesigner und Journalisten.
Allerdings sind auch Hochglanzbroschüren mit Werbefotos von Wildbach, Blumenwiese und unternehmensfremden Bildwelten unglaubwürdig und kontraproduktiv. Mit kreativem Konzept, ästhetischem Layout und journalistischer Expertise kann ein lebendiger Report entstehen. Fallbeispiele von Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten können das Engagement glaubwürdig vermitteln. Die Darstellung komplexer Zusammenhänge durch Grafiken machen verständlich, was tausend Worte nicht beschreiben können, und Bildreportagen erklären Betriebsabläufe lebensnah. Auch der Lebenszyklus eines Produkts, als Reportage in den einzelnen Themenbereichen beschrieben, kann die nachhaltigen Dimensionen des Unternehmens unterhaltsam vermitteln.
Je wichtiger Nachhaltigkeit für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens wird, umso mehr wird sich das zukünftig in der visuellen Aufmachung des Berichts widerspiegeln.
Auf einen Blick:
- Entwicklungen und komplexe Zusammenhänge können durch Grafiken und Bilder besser dargestellt werden
- mit Fotos und Reportagen kann ein Eindruck vom Unternehmen, den Betriebsabläufen und den Mitarbeitern hergestellt werden
- Stellungnahmen von Personen aus dem Umfeld des Unternehmens steigern die Glaubwürdigkeit (z. B. Stakeholder: Kunden, Lieferanten, Anleger, Wissenschaft)
- Nachhaltigkeitsberichte sind keine Werbeprospekte
- Daten- und Zahlen übersichtlich darstellen
- Transparenz, schreiben Sie auch, wo es noch Defizite gibt
- verständliche und lebensnahe Schilderung, auch für den Laien
Interessante Links zum Thema Nachhaltigkeitsreport:
globalreporting.org
nachhaltigkeitsrat.de
baumev.de Der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management